Ein neuer Begriff aus dem Hundesport: Führerhilfe

Einen Satz, den Neulinge in der Hundesportszene vermutlich relativ schnell zu hören bekommen ist: „ Das darfst Du auf der Prüfung aber nicht machen, das ist eine Führerhilfe.“

Führerhilfe - das klingt zunächst einmal ziemlich übel finde ich, und das man es offensichtlich unterlassen soll, mit seinem Hund während des Trainings z.B. zu reden, klingt ja auch erst einmal wenig vertrauenserweckend.

Um dieser Aussage auf die Spur zu kommen, müssen wir erst einmal die Begrifflichkeiten klären.

Mir „Führerhilfe“ ist eine Hilfe durch den Hundeführer (dem Menschen) an seinen Hund gemeint. Und eine solche Führerhilfe wäre z.B. das Reden mit dem Hund, z.B. während des Fußarbeitstrainings. Wenn Ihr also stolz darauf seid, Euren Hund endlich auf Eure linke Seite bugsiert zu haben und vor Freude im Kreis strahlt, weil Euer Hund Euch auch während des Bei-Fuß-Gehens wie gewünscht anguckt, dann könnte die Freude darüber deutlich geschmälert werden, wenn Ihr gesagt bekommt, dass Ihr nicht mit dem Hund reden dürft.

Ihr habt vollständig Recht, das ist sehr schade. Steht aber leider so in den meisten Prüfungsregeln. Allerdings kann man sich auch hier die Mühe machen, einmal nachzugucken, was „darfst Du nicht“ bedeutet. Heisst das, wenn ich meinem Hund zwischendurch gestehe, dass ich ihm zutiefst dankbar dafür bin, dass er das Ding hier mit mir rockt, dass ich dann durch die Prüfung gefallen bin? So wie schummeln früher bei einer Klassenarbeit?

Nein, ihr fliegt wegen Eurer Liebesbekundung nicht automatisch durch die Prüfung. Es kann Euch aber, je nach Prüfung, einen oder mehrere Abzugspunkte kosten. Dann muss man überlegen, wie viel einem das Reden wert ist…Es gibt durchaus Situationen, da plädiere ich absolut dafür, den Hund gezielt anzusprechen, auch während einer Prüfung!

Es gibt sogar Situationen, da is es wertvoller, deutlich an Punkten zu verlieren und damit womöglich sogar ein Bestehen der Prüfung zu riskieren, als zu Schweigen. Aber das ist eigentlich einen eigenen Podcast wert…..

Ich glaube, an der Stelle genügt es, wenn wir festhalten, dass es schlichtweg Dinge gibt, die man bei einer Prüfung darf, und die man nicht darf. Und die meisten Dinge die man nicht darf, sind sog. Führerhilfen, also Handlungen , welche dem Hund helfen sollen, seinen Job möglichst gut zu machen, z.B. mit dem Hund reden oder deutliche Körperhilfen geben.

An sich paradox, dass man die Dinge, die helfen sollen es einfacher zu machen, nicht darf.

Nun ja, man darf sie bei der Prüfung nicht mehr!

Aber das ist jetzt irgendwie wieder ein eigenes Thema…..

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