Ich möchte heute mal eine Lanze brechen, für alle talentfreien Hundeführer und Hundeführerinnen.
Von vielen hundert Kunden/innen im Jahr würde ich vielleicht 3-4 als talentiert bezeichnen.
Wenn dies hier jetzt jemand liest, der schon mal bei mir auf einem Seminar war, dann wird derjenige natürlich hoffen, dass man selber einer dieser Personen war.
Ihr könnt Euch selber ausrechnen wie wahrscheinlich das ist. Ich kann das nicht, denn ich bin für Mathe nicht talentiert.
Patsch, und da ist es, das Problem!
Natürlich könnte ich das durchaus ausrechnen! Ich müsste mich allerdings hinsetzen, mich in die Thematik der Wahrscheinlichkeitsrechnung einarbeiten, und mich dann in 3-4 Jahren noch einmal melden und Euch mein Ergebnis präsentieren.
Ich müsste mich also in meinen eigenen Allerwertesten treten, mich mit etwas auseinandersetzen, wozu ich wirklich keine Lust habe und üben, üben üben.
Genauso ist das mit der Fussarbeit!
Es gibt Menschen, die haben ein Talent dafür, es gibt aber weitaus mehr Menschen, die verfügen nicht über dieses Talent!
Die logische Konsequenz müsste jetzt sein: viel mehr üben!!!!!
Und zwar man selber, nicht auch zwangsläufig der Hund.
Aber wisst ihr, was wir machen, wenn wir feststellen: Hmmmm, ich glaube, da bin ich eher talentfrei……
Wir geben auf!
Aber was ist das denn für eine verrückte Idee! Als wenn die Fussarbeit (oder die Rechenkünste) dadurch besser werden würden!
Jetzt gibt es in der Fussarbeit verschiedene Möglichkeiten, wie die Menschen damit umgehen, wenn sie für sich selber feststellen, das die eigenen Stärken da wohl vermutlich nicht zu finden sind.
Die einen hören auf und die anderen machen weiter wie vorher.
Für den Hund ist das erstere oftmals die nettere Version. Weiter machen wie vor der Erkenntnis, ist in der Fussarbeit für mich keine Option.
Wenn ich feststelle, ich habe kein Talent für Schlittschuhfahren, habe mich aber für einen Eiskunstpaarwettbewerb angemeldet, dann ist es keine Option, meine Teampartnerin in die Luft zu wirbeln, in der sicheren Annahme, das es eher unwahrscheinlich ist, dass ich sie auch wieder auffangen kann!!!!
Die einzige Option ist: ÜBEN!!!!!!!
Mehr Training, ein besseres Training, das eigene Training von verschiedenen Seiten betrachten, immer wieder überlegen, woher kann das kommen, wie kann ich mich da noch verbessern, sich mit sich selber und eben auch mit den eigenen Schwächen, auseinandersetzen!
Das ist der einzige Weg hin zu einer erfolgreichen, Freude und Erfüllung bringenden Teampartnerschaft in der Fussarbeit!
Aber warum solltet ihr das machen, wenn ihr doch feststellt, ihr seid da nicht sonderlich talentiert?
Was ist der Grund, da mehr Zeit, Arbeit und vielleicht Schweiß rein zu investieren???
Weil es Spaß macht!!!!!!!
Ihr braucht doch kein Talent, damit die Fussarbeit Spass macht!!!! Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun!
Ich habe an jeder Menge Dinge eine Riesenfreude, zu denen ich definitiv kein Talent besitze: Gartenarbeit, Lesen, Kochen, Schiessen, Reiten,……
Der Schlüssel ist: es muss Euch UND Eurem Hund Spaß machen!
Denn Freude im Training ist absolut ansteckend.
Wenn Ihr Euren Hund anguckt und seht, wie er Euch anstrahlt, wenn Ihr bemerkt, wie er sich Mühe gibt, zu verstehen, worauf Ihr hinaus wollt, wenn er sich voller Energie ins Zeug schmeisst, das ist hoch ansteckend (in dem Fall wunderbarerweise!)
Da sch….. ich doch auf Talent, das macht Riesenspaß!!!!
Und weil es so herrlich ist, trainiert Ihr mehr oder öfter, setzt Euch mit Euch und Eurem Training auseinander, um Eurem Hund ein noch besserer Teampartner zu sein.
Und schwupp, würde jemand, der Euch beim Training zuschaut denken: Boah, so talentiert wäre ich auch gerne…….