Euer Hund niest in der Fussarbeit??
Ist euch auch schon mal aufgefallen, dass euer Hund in der Fussarbeit auffallend häufig niest??
Tatsächlich habe ich noch nie erlebt, dass ein Hund gegen Fussarbeit allergisch ist, der Grund muss also wo anders liegen…
In den aller meisten Fällen ist es so etwas wie eine Übersprungshandlung und passiert, wenn vorher zu viel Spannung aufgebaut wurde.
Häufig ist es in der Fussarbeit auch in der Grundstellung oder beim Auf-der-Stelle-Drehen zu beobachten.
Zu viel Spannung im Hund wird meistens durch den Hundeführer selber ausgelöst. Durch eine besondere Ansprache, wie z.B.: „Pass auf, was jetzt gleich kommt…!!!“
Ihr könnt euch sicher vorstellen, was ich meine…
Spannungsaufbau in der Fussarbeit, der nicht in Bewegung aufgelöst wird, bleibt quasi im Hund stecken. Er weiß nicht wohin damit, freut sich auf und über die die spannende Sache, die anscheinend gleich passiert, darf aber trotzdem nicht losstürzen oder aktiv irgend etwas unternehmen…
Und das führt dann häufig zu diesem Niesen.
Kann man das einfach so hinnehmen?
Ich finde nicht. Zum einen mal aus ganz, nennen wir es mal Fussarbeits-praktischen Gründen: ein Hund, der niest, kann genauso wenig gucken wo er hinläuft, bzw. euch angucken, wie uns das z.B. beim Autofahren möglich ist. Angenommen, ihr müsst jetzt gerade dann abbiegen, anhalten oder einen Tempowechsel vornehmen, dann kann euer Hund das natürlich nicht mitbekommen. In einer Prüfung wird das dann als Fehler gewertet.
Für mich der aber noch viel wichtigere Grund ist: das Niesen zeigt eine deutliche Disharmonie, einen Konflikt in unseren Hunden.
Und das wollen wir natürlich nicht! Denn Fussarbeit soll doch dem Hund Spaß machen und nicht zu inneren Konflikten führen!
Aber was kann man machen?
Mal für eine Zeit lang, die Konflikt auslösende Situation weglassen.
Z.B. nicht aus der Grundstellung starten, sondern aus der Bewegung (s. Elearningkurs Aussenkreise). Wir starten ja auch mit der Fussarbeit lange bevor der Hund eine Grundstellung kann. Dann ist der Weg zurück natürlich auch jederzeit möglich !
Ihr könnt beim Drehen auf der Stelle mehr Wert auf eine ruhige Ausführung legen anstatt auf Tempo und Zackigkeit.
Beim Angehen auf den Spannungsaufbau verzichten, einfach mal losgehen, auch wenn der Hund noch nicht hochguckt. Ihr könnt ja ohne das Hörzeichen „Fuss“ losgehen - damit Ihr keinen inneren Konflikt bekommt . Und dann einfach, wenn der Hund, z.B. im Aussenkreis den Blickkontakt aufgenommen hat, das Hörzeichen wieder hinzufügen.
Das kann dem Hund Sicherheit in der Situation und letztendlich auch im Kommando geben. Lockerheit und Freude in der Bewegung werden sich nahezu umgehend einstellen!
Denn genau so wollen wir Fussarbeit haben - locker, freudig und doch konzentriert.