Kennt ihr das Gefühl: "Nichts klappt mehr!" im Training eurer Fussarbeit?
Manchmal kommen sie im Training, diese Phasen: Boahhh, nix klappt! Mein Hund ist total unkonzentriert, schnüffelt nur noch oder springt um mich rum!
Alles, was bisher geklappt hat, ist irgendwie weg!!!!
Ich hatte diese Situation vergangene Woche mit einer Kundin in einem der Coaching Kurse. Daher die Motivation, jetzt mal darüber zu schreiben😊.
Aber wie löse ich das „Nichts klappt!“ - Problem auf?
Für mich unabdingbar wichtig ist: Geht dem Gefühl GEZIELT auf den Grund:
Erinnert Euch daran: Fußarbeit, dass sind immer 2!
Bevor ihr also mit Eurem Hund extra Trainingseinheiten schiebt, wild drauf los korrigiert oder euren ganzen Trainingsplan auf den Kopf stellt, solltet ihr Folgendes machen:
Nehmt Euch eine Tasse Kaffee oder Tee, sucht Euch eine ruhige Ecke und geht in euch und überlegt:
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- Seit wann habe ich das „Nichts klappt mehr!“-Gefühl? Seit der letzten Trainingseinheit, seit 2 Wochen, oder seit 2 Monaten? Denn häufig fühlt es sich schon viiiieeeel länger schlecht an, als es dann tatsächlich ist….
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- Wenn ihr euch nicht sicher seit: Nehmt euer Trainings-Videotagebuch zur Hilfe. Erinnert euch, wir hatten in dem Webinar: Wie filme ich mich selbst in der Fussarbeit? - darüber gesprochen… und guckt ganz konkret nach: mit welchem Training war ich noch zufrieden und ab wann wurde es „unrund“, was nicht unbedingt das selbe ist wie: schlechter😉. Dann wisst Ihr genau, seit wann ihr das Trainingsproblem habt. Eventuell seht ihr sogar auf dem Video den Auslöser!!!! Vielleicht habt ihr eure Körperhaltung verändert, seid dem Hund aus Versehen auf die Pfote getreten, der Hund hat sich vor irgend etwas erschreckt, ihr habt zu hochwertig belohnt….. es gibt zahlreiche Möglichkeiten, warum sich ein Trainingsproblem einschleichen kann! Und da sind eure Trainingsvideos Gold wert!!
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- Es kann aber auch sein, dass ihr bei euren Trainingsanalysen feststellt: Ihr habt gar kein Problem!!!! Und das kommt nicht selten vor, dass es sich „unrund“ anfühlt, von aussen aber sieht man gar keinen Fehler!
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- Wenn ihr aber zu dem Schluss kommt: ja, tatsächlich, da ist der Fehler zum ersten mal aufgetreten, und seit dem wiederholt er sich. Dann, denkt nochmal „ um die Ecke“: Was war an diesem Tag? Was war in dieser Wochen? Ich muss für so eine Analyse meistens meinen Kalender zur Hand nehmen: da kann man dann z.B. nachlesen: kurz vor dieser Trainingseinheit hatte ich einen Arzttermin. Mmmmh, das könnte ein Hinweis sein. Geht in euch und überlegt: wie habt ihr euch nach diesem Arztbesuch gefühlt? Ward ihr aufgewühlt, unsicher oder erleichtert? Euer Gefühl aus der Zeit vor der Trainingseinheit, in welcher der Fehler zum ersten mal aufgetreten ist, kann deutlichen Einfluss auf dieses erste Auftreten des ersten Trainingsfehlers gehabt haben! Nehmen wir das Beispiel: Erleichterung. Ihr ward so erleichtert und überschwänglich, dass ihr euren Hund in der anschliessenden Trainingseinheit anstatt mit einem Leckerchen mit seinem Lieblingsspielzeug belohnt habt. Für einen besonders schönen Winkel nach links. Und jetzt schießt euer Hund, nach jedem Winkel nach links vor Euch, in der Erwartung, dass es dieses mal bestimmt wieder das aller beste Spielzeug der Welt gibt! Das passiert sicherlich nicht bei jedem Hund, aber mir fallen da ein bis zwei Exemplare ein, die wären Kandidaten für so viel Hoffnung😅!
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- Jetzt könntet ihr sagen: ja aber auch wenn ICH die Ursache für den Fehler bin, muss ich den ja trotzdem beim Hund korrigieren. Ja, aber es macht doch einen Riesenunterschied, das ich jetzt weiß: es ist nicht der Fehler des Hundes gewesen, es ist auch kein bewusster Fehler von mir gewesen, es gehört einfach in die Kategorie: Ist passiert! Damit nehme ich jede Menge Druck aus der Situation und das zu Recht. Jetzt kann ich mich in Ruhe der Lösung dieses Problems widmen. Aber das Gefühl: „NICHTS klappt mehr!“ Ist weg! Es ist nicht ALLES übel, es ist nur eine kleine Situation gewesen! Und dafür habt ihr auch schon die Ursache gefunden und dann ist die Lösung auch nicht mehr weit!!
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- In Ruhe analysieren, sich Zeit nehmen und das Problem ganz neutral untersuchen, als wenn ihr es sezieren wolltet. Ganz kleinschrittig, oft bleibt dann von dem „Nichts klappt mehr!“ - Gefühl gar nicht mehr viel übrig!