Loben und nicht Loben im Hundetraining
Ich habe auf vielen Seminaren (und manchmal tritt es gehäuft auf…),die Situation, dass die Kunden: nicht markern, falsch markern, behaupten sie markern - und tun es gar nicht, den Hund nicht loben, falsch loben, im falschen Moment loben, nicht loben wollen - um den schönen Moment nicht zu zerstören, nicht loben wollen - denn in der Prüfung darf ich das ja auch nicht,….usw.
Ihr ahnt worauf ich hinaus will….. Manchmal wundere ich mich wirklich, wie im Jahre 2022, wo es so viele unfassbar gute (und so manche überflüssige) Erkenntnisse über unsere Hunde gibt, wie da das Thema: Lerntheorie(n) immer noch so unglaublich falsch verstanden oder auch gar nicht verstanden wird!
Wir haben so viele Möglichkeiten in der Hundeausbildung!
Das hier wird jetzt KEIN lerntheoretischer Vortrag. Da gibt es bestimmt viele, die das besser drauf haben, als ich. Aber ein Grundverständnis, ein Grundverständnis, wie ein Hund lernt, welcher Lernmethoden ich mich, in welcher Ausbildungssituation bedienen kann, was die Unterschiede ausmacht, was das Ganze mit Timing und Akzenten setzen zu tun hat.
Dieses Grundverständnis erwarte ich schlichtweg von jemandem, der darauf aus ist, ein Ausbilder zu sein!
Und damit meine ich NICHT nur die Trainer, die auf dem Platz stehen (aber die natürlich auch!)!
Ihr seid die Hundetrainer Eures Hundes!
Damit meine ich Euch, uns! Wir bilden doch unsere Hunde selber aus. Wir müssen doch die Hausaufgaben vom Trainingsplatz/der Hundeschule, zu Hause trainieren und so Fortschritte ausarbeiten!
Es ist eigentlich unglaublich, dass ich das noch schreiben muss, aber der Satz: das ist früher auch so gegangen ist…. Ich weiß gar nicht, wie ich es in Worte fassen soll…. Der Satz ist falsch!!!
Der Satz ist so falsch, dass ich gar nicht weiß, wie und wo ich anfangen soll, ihn zu erklären.
"Das haben wir immer schon so gemacht" - geht gar nicht!
Vielleicht ist es am einfachsten, wenn wir festhalten das
A ) die Ansprüche, an das Bild, welches die Fussarbeit ergeben soll deutlich anspruchsvoller geworden ist in den letzten 25 Jahren
Und B) das Verständnis für Teamarbeit in der Fussarbeit ein deutlich anderes ist, als vor 25 Jahren und das ist ja auch mehr als gut so!
Nein, das ist noch nicht in jedem Hundeverein dieses Landes angekommen, aber doch in den aller meisten. Aber bitte, hört nicht auf der Hälfte des Weges auf! Es ist nicht damit getan, „nur“ die Starkzwangmittel in der Hundeausbildung wegzulassen. Es muss auch der nächste Schritt im Verständnis für: Wie lernt mein Hund…. , gegangen werden. Das klingt mühevoll, ist bestimmt zeitaufwendig, bringt bestimmt alt hergebracht Ansichten ins Wanken, erfordert vielleicht auch Mut, aber es ist auf jedenfalls ein konsequenter, notwendiger, sinnvoller und von Erfolg gekrönter Schritt!
Sowohl im Zusammenleben mit Euren Hund, als auch, in der Ausbildung und im gemeinsamen sportlichen Erfolg.